Hallo, du wunderbare Mama!

Sind es nicht vor allem die besonders krassen persönlichen Erfahrungen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen und unser weiteres Leben nachhaltig prägen? ​Bei mir jedenfalls war es so mit dem Stillen. ​Schon bei meinem ersten Sohn (2018) war das Stillen keineswegs die so oft zitierte "natürlichste Sache der Welt". Es wollte einfach nicht klappen! Wir haben geübt und geübt, zugefüttert und ich hing stundenlang an der Pumpe. Das war ein 24/7 Job. Gehörte ich etwa zu den Frauen, die nicht genug Milch haben für ihr Baby? Ich war am Ende meiner Kräfte. Wir entschieden uns daraufhin, unseren Großen mit der Flasche zu ernähren. Damals konnte ich gut meinen Frieden damit schließen. ​Doch während meiner zweiten Schwangerschaft (2021) wurde mir klar: wir Frauen sind zum Stillen gemacht. Und ich möchte es auch! Leider blieb trotz vieler Vorbereitungen ein leichter Stillstart auch dieses Mal aus: ich hatte etliche Milchstaus, litt unter höllischen Schmerzen (meine Brustwarzen waren sehr verletzt) und schlussendlich brach ich unter einer Brustentzündung völlig zusammen. Wieder musste mein Sohn zugefüttert werden. Er nahm in dieser Zeit kein Gramm zu. ​Sollte es also doch so sein, dass ich meine Kinder nicht ernähren konnte? Bin ich dann dennoch eine gute Mutter? ​​Es folgten Gefühlchaos, Tränen, Erschöpfung... Der Gedanke, das Stillen ein für alle Male abzuhaken, war da - nicht nur ein Mal. Trotzdem war da auch eine innere Kraft in mir, die mich nicht aufgeben ließ. Ich holte mir nochmals Hilfe und schöpfte neuen Mut. ​Und zu guter Letzt: yes - we did it! Drei Monate Aufs und Abs später hatten wir es geschafft. Endlich konnten Pre-Milch und Brusternährungsset aus unserer Küche verschwinden. ​​Diese Erfahrung hat eine unheimliche Faszination und Demut für unseren weiblichen Körper in mir geweckt. Es ist schon außergewöhnlich, wozu er im Stande ist, wenn es um die Versorgung unseres Nachwuchses geht. Dazu bringen unsere Babys alle notwendigen Fähigkeiten mit auf diese Welt, um ihre Wachstum und ihrer Entwicklung selbstständig zu sichern. ​ ​Aber wenn die Natur das alles so klug eingerichtet hat, warum sind häufig so viele junge Mamas wie ich verunsichert und zweifeln an ihren eigenen körperlichen Fähigkeiten oder derer ihrer Babys? ​Mittlerweile bin ich fest davon überzeugt, mit einer einfühlsamen und fachlich fundierten Begleitung in schwierigen Stillsituationen einen echten Unterschied machen zu können! Sehr viel falsches, veraltetes Wissen schwirrt noch immer um junge Mamas herum. Und ich habe selbst erleben dürfen, wie wertvoll die Begleitung durch eine Stillberaterin - Hand in Hand mit der Hebamme - in dieser hoch sensiblen und kräftezehrenden Zeit für eine Mama sein kann. ​Es ist daher eine schöne Vorstellung für mich, wenn ich einer Mama mit meinem Fachwissen aufzeigen kann, welche unzähligen Optionen es in einer für sie aktuell schwierigen Stillsituation gibt. Wenn ich mit meiner Anteilnahme motivieren kann, den nächsten Schritt zu gehen. Vielleicht auch mit meiner eigenen Geschichte inspirieren. ​Kurzum ich möchte gern euch Mamas helfen, die Fragen haben, die Rat brauchen, die Sorgen plagen. ​Es ist mir ein Herzenswunsch, dass aus eurer Stillzeit eine gute Zeit für dich und dein Baby wird.